Geschichte

Entstehung

Was 1907 als lockerer Versuch einiger junger, bodenständiger Männer aus Härkingen und Egerkingen begann, entwickelte sich rasch zu einer festen Idee: das gemeinsame Singen und Jodeln. Der Erfolg ihrer ersten Auftritte war so gross, dass am 15. Juli 1912 das Sänger- und Jodler-Doppelquartett Gäu Härkingen gegründet wurde.

Zu den Gründungsmitgliedern zählten G. Oegerli, H. Leibundgut, A. Studer, A. Wyss, C. Dobler, W. Fischer, F. Fändrich, L. Böhler und F. Heiniger.

Sänger- und Jodler-Doppelquartett Gäu Härkingen

Die ersten Jahrzehnte

Sänger- und Jodler-Doppelquartett Gäu Härkingen

Schon kurz nach der Gründung wurde das Vereinsleben durch den Ersten Weltkrieg gebremst, da viele Mitglieder im Aktivdienst standen. Dennoch blieb der Wille erhalten, gemeinsam zu musizieren.1920 erfolgte die Aufnahme in den Eidgenössischen Jodlerverband . Am ersten Schweizerischen Jodlerverbandstag 1924 in Basel belegte der Klub in der Kategorie B den 15. Rang und durfte ein Diplom entgegennehmen.

Die 1920er- und 1930er-Jahre waren von grosser Aktivität geprägt: alljährliche Unterhaltungsabende, Maskenbälle in Egerkingen, Vereinsreisen, Geburtstagsfeiern und Teilnahmen an Jodlerfesten. Besonders erwähnenswert ist das Jubiläumsfest des Jodlerklubs „Edelweiss“ in Solothurn im Jahr 1931, wo der Verein unter der Leitung von Lehrer Emil Heutschi den 3. Rang erreichte. Mitunter gab es auch Unterbrüche – so etwa 1934, als eine Grippe-Epidemie die Proben vorübergehend lahmlegte.

Kriegsjahre und Neubeginn

Während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) verstummte das Vereinsleben erneut weitgehend, da die Männer wieder im Militärdienst standen. In dieser Zeit konnten die Verbandsbeiträge nicht bezahlt werden, was zu einer Mitgliedschaftslücke führte. Doch schon bald nach Kriegsende fanden die Sänger wieder zusammen. 1946 schloss sich der Verein, nun unter dem Namen Jodlerklub Gäu Egerkingen , dem Nordwestschweizerischen Jodlerverband (NWSJV) an.

Jubiläen und Reisen

In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gesellige ebenso gepflegt wie die Musik. 1987 feierte der Klub im Hammersaal Egerkingen sein 75-jähriges Jubiläum , zusammen mit den Jodlerklubs Burghalde Aarburg, Falkenstein Balsthal, Gunzgen, Passwang Mümliswil, Echo Schönenwerd und Hägendorf-Rickenbach. Auch Auslandreisen gehörten dazu: unvergessliche Auftritte führten den Verein nach Hannover, Weier im Odenwald und sogar nach Ungarn.

Das neue Jahrtausend brachte Veränderungen. Die Freizeitangebote wurden vielfältiger, Nachwuchs schwieriger zu finden. Viele Vereine kämpften ums Überleben – so auch wir. 2003 folgte die Zusammenführung mit dem Jodlerklub Hägendorf-Rickenbach , um Proben und Vereinsaktivitäten gemeinsam zu gestalten.

Ein besonderer Höhepunkt war das 100-jährige Jubiläum 2012, gefeiert am 31. März mit Jodlerfreunden aus nah und fern. Mit einer ersten Klub-CD, einer feierlichen CD-Taufe, einer neuen Tracht und einem grossen Fest blickten wir voller Stolz zurück – und mit Zuversicht nach vorne.

Aktivitäten heute

Bis heute bildet der Unterhaltungsabend den jährlichen Höhepunkt des Vereins. Seit einigen Jahren findet er jeweils an einem Freitag- und Samstagabend statt und erfreut sich grosser Beliebtheit. Daneben nehmen wir regelmässig an Jodlerfesten teil und gestalten Auftritte in Kirchen oder bei privaten Feiern. Vereinsreisen und interne Anlässe sorgen zusätzlich für ein lebendiges und kameradschaftliches Vereinsleben.

Unsere 26 Aktivmitglieder treffen sich jeden Dienstagabend von 20 bis 22 Uhr im Singsaal des Mühlemattschulhauses in Egerkingen. Wer Lust hat, darf gerne einmal vorbeischauen – neue Gesichter sind jederzeit willkommen!

Ziele und Werte

Seit seiner Gründung ist der Klubgeist das Fundament des Vereins. Der Jodlerklub Gäu Egerkingen möchte die Tradition des Jodelgesangs bewahren, das Volksgut fördern und die Liebe zur Heimat musikalisch ausdrücken. Gleichzeitig wird die Gemeinschaft gepflegt – sowohl innerhalb des Vereins wie auch mit befreundeten Klubs.